Exotische Greifvögel und Eulen

Auch wenn die Fotos in dieser Galerie Greifvögel und Eulen zeigen, die nicht in Mitteleuropa heimisch sind, habe ich alle Bilder hier in Deutschland aufgenommen, entweder bei engagierten Falknern oder im Weltvogelpark Walsrode. Seltene Greifvögel werden in Vogelparks gezüchtet und stehen dann zur Auswilderung in deren Heimat zur Verfügung. Ohne diese Zuchtprogramme gäbe es einige Arten nicht mehr in der freien Natur.

Der Falke als modifizierter Papagei

Interessant finde ich bei den Greifvögeln die alte Frage der Zoologen „Wer ist mit wem verwandt?“, also die Frage nach der zoologischen bzw. phylogenetischen Systematik bei den Vögeln.

Gemäß neuer molekulargenetischer Studien ist die Gruppe der Falken nicht mit den übrigen Greifvögeln verwandt. Demnach hätten sich beide Gruppen unabhängig voneinander zu Raubvögeln entwickelt und würden deshalb ähnliche Merkmale aufweisen. Der Falke sei in Wirklichkeit – hier mal sehr salopp formuliert - ein modifizierter Papagei oder Sperlingsvogel. Der Berufsstand des Falkners müßte demnach neu überdacht werden oder gar mit einem neuen Namen versehen werden.

Der Zoologe jedenfalls hat sofort auf die neuen Erkenntnisse reagiert: Bis vor wenigen Jahren hießen die Greifvögel Falconiformes (die Falkenartigen), weil der Falke als Urtyp (zoologisch korrekt Holotyp) des Greifvogels galt. Inzwischen heißen die Greifvögel Accipitriformes (die Habichtartigen), weil der Falke gar nicht mehr dazugehört. Diese Umbenennung ist tatsächlich wichtig, denn die lateinischen Namen bezeichnen die hypothetische Stellung aller Lebewesen im großen Stammbaum des Lebens. Und einen Falken als Greifvogel zu bezeichnen ist - immer gemäß aktuellem Kenntnisstand – ähnlich als würde man den Wal als Walfisch bezeichnen.

Nun zur Galerie exotische Greifvögel, in die sich trotz aller aufklärerischer Bemühungen auch Falken verirrt haben. Die Eulen gehören zoologisch betrachtet übrigens auch nicht zu den Greifvögeln: Eben exotische Greife.